Karl Landsteiner Gesellschaft

LSZ-Gesundheitskongress am 5./6. Juli 2022 in Loipersdorf/Steiermark in Kooperation mit dem Karl Landsteiner Instituts für Krankenhausorganisation

Der diesjährige LSZ-Kongress fand in Loipersdorf/Steiermark statt, wobei das Institut gemeinsam mit der Allianz der onkologischen PatientInnenorganisationen wieder als Kooperationspartner fungiert hat. Guido Offermanns als Institutsleiter konnte die zweitägige Veranstaltung, an der über 120 Health Professionals aus ganz Österreich teilgenommen haben, wieder in bewährter Form moderieren. Am Gesundheitskongress steht der interdisziplinäre Austausch zwischen EntscheidungsträgerInnen aus dem österreichischen Gesundheits- und Sozialwesen im Vordergrund. In einer konstruktiven und positiven Atmosphäre wurden die Herausforderungen in den Themenfeldern Medizin, Pflege, Therapie, Verwaltung, IT, Geschäftsführung, Qualitätsmanagement, PatientInnensicherheit und Personal gemeinsam diskutiert, Best-Practices vorgestellt und wertvolle Erfahrungen geteilt.

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Quelle: LSZ GmbH

Am ersten Tag hat Guido Offermanns eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Über 2 Jahre Pandemie –Wohin entwickelt sich das österreichische Gesundheitssystem? Welche Herausforderungen gibt es aktuell und welche Chancen ergeben sich für eine nachhaltig erfolgreiche und innovative Zukunft?“ geleitet. Rasch wurde unter den DiskutantInnen klar, dass das heimische Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen steht. In nahezu allen Berufsgruppen verknappt sich das Personal und es werden neue Lösungsansätze für eine effektive und effiziente Versorgung der PatientInnenversorgung benötigt. Die Obfrau der Allianz der PatientInnenorganisationen Helga Thurnher wies auch darauf hin, dass PatientInnenorganisationen eine neue Rolle auf Augenhöhe in Gremien der Versorgung einnehmen müssen. Hier hängt Österreich im internationalen Vergleich noch wesentlich hinterher und der Begriff „Patient Advcacy“ ist noch weitgehend unbekannt.

Die Podiumsdiskussion am zweiten Tag beschäftigte sich mit dem Thema „IT als Entlastungsfaktor: Wie steht es um die Digitalisierung im österreichischen Gesundheitssystem? Begünstigt Covid 19 aktuelle Digitalisierungsprojekte und kann die IT das System langfristig entlasten.“ Ein zentrales Ergebnis war dabei, dass die Umsetzung und die Förderung von Projekten zur Digitalisierung eine Kernkompetenz von Führungskräften werden wird. Es besteht auch die Chancen das Personal hier in das Zentrum der Entwicklung zu rücken und diese entsprechend mitzunehmen.
Šehad Draganović und Guido Offermanns haben am ersten Kongresstag einen Workshop zum Thema „PatientInnensicherheit messen – wie kann Sicherheitskultur positiv beeinflusst werden?“ geleitet, welcher sehr gute Resonanz gefunden hat. Dabei ging es darum Möglichkeiten vorzustellen, wie Gesundheitsorganisationen die Sicherheitskultur messen und daraus Verbesserungspotenziale ableiten können. Der Vortragsinput von Šehad Draganović beruhte auf aktuellen Forschungsergebnissen des Instituts, welche dieses und Ende letzten Jahres im British Medical Journal und im Journal of Patient Safety veröffentlicht wurden.

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Quelle: LSZ GmbH

„Verhandlungen – eine Kernkompetenz für Führungskräfte - Wie lassen sich bessere Verhandlungsergebnisse in interdisziplinär arbeitenden Teams erreichen?“ war Thema des Workshops am zweiten Tag, geleitet von Guido Offermanns. Er stellte einen Bezugsrahmen für „sachgerechtes Verhandeln“ vor, der im Kreis der TeilnehmerInnen im Workshop lebhaft diskutiert wurde. In der Diskussion hat sich auch gezeigt, dass „Soft-Skills“ in diesem Kontext entscheidend für die Umsetzung von Projekten aber auch generell sein können. Ein Rückblick auf das Programm mit weiteren Bildern kann unter https://www.lsz.at/events/gesundheitskongress gefunden werden.

Der Kongress im nächsten Jahr findet am 4./5. Juli 2023, wieder in Loipersdorf/Burgenland, statt.