Karl Landsteiner Gesellschaft

Die Karl Landsteiner Gesellschaft zu Besuch bei MedAustron am 25. Jänner 2018

MedAustron ist ein österreichweit einzigartiges Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum in Wiener Neustadt, das im Dezember 2016 den Patientenbetrieb aufgenommen hat.
Bei MedAustron wird eine innovative Form der Strahlentherapie, die Ionentherapie, verwendet. Dabei wird mit geladenen Teilchen – Protonen oder Kohlenstoffionen – bestrahlt.
Die Ionentherapie ist optimal zur Behandlung von Tumoren in der Nähe von strahlungsempfindlichen Organen. Diese können erstmals bestmöglich geschont, und Nebenwirkungen der Strahlentherapie reduziert werden.

MedAustron verfügt über vier Bestrahlungsräume, wovon drei der Patientenbehandlung und einer der nicht-klinischen Forschung dienen. Medizintechnisch sind alle vier Räume ident ausgestattet, um Ergebnisse aus der Forschung direkt auf die Patientenbehandlung übertragen zu können.
Durch die Forschung bei MedAustron trägt das Behandlungszentrum auch zur Weiterentwicklung der Ionentherapie bei.

Forschung am Zentrum MedAustron

Neben der Behandlung von Patienten in klinischen Studien bietet die Beschleunigeranlage von MedAustron auch die Möglichkeit Forschung in nicht-klinischen Bereichen zu betreiben.
Eine Besonderheit des Zentrums MedAustron ist, dass der nicht-klinischen Forschung ein eigener Bestrahlungsraum zur Verfügung steht.
Zum einen werden Forschungsthemen bearbeitet, die näher an der medizinischen Anwendung beim Patienten stehen, d. h. translationale Forschung.
Dazu gehören grundlegende Untersuchungen der physikalischen und biologischen Wechselwirkungen der zur Verfügung stehenden Strahlenqualitäten mit Gewebe im Rahmen der beiden Fachdisziplinen Medizinische Strahlenphysik und Strahlenbiologie.
Zum anderen können die Teilchenstrahlen aber auch generell für Fragestellungen der Strahlenphysik herangezogen werden, wie beispielsweise zur Bestimmung verschiedener Wirkungsquerschnitte zwischen Primärstrahlung und unterschiedlichen Zielobjekten.
In Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien und der Technischen Universität Wien wurden in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt drei Professuren geschaffen.
Dazu zählen die beiden Professuren „Medizinische Strahlenphysik und Onkotechnologie“ sowie „Angewandte und Translationale Strahlenbiologie“ an der Medizinischen Universität Wien. Am Atominstitut der Technischen Universität Wien wurde die Gruppe Strahlenphysik mit einer eigenen Professur bereichert.
Neben diesen drei Hauptnutzergruppen können auch externe Forschungsprojekte durch Gastforscher durchgeführt werden. Diese Gastforschung kann entweder in Zusammenhang mit den oben angeführten Arbeitsgruppen, oder aber als eigenständige und unabhängige Experimente nach Maßgabe freier Kapazitäten erfolgen.

Nähere Informationen auch unter: www.medaustron.at

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